- Geboren 07-07-1909 in Amsterdam.
- Gestorben 27-09-1944 in Weerselo, hingerichtet am Flughafen Twente – 35 Jahre.
- Eltern Gerrit Abraham van Weeren, diamantarbeiter, und Catharina Everdina Fleijsman.
Gerrit war das jüngste einer Familie mit vier Kindern, seine Mutter starb 1914 und sein Vater 1935. Er hatte eine Beziehung mit der Jüdin Mina Dingsdag. Gerrit selbst war niederländischer Reformierter. Seine letzte bekannte Adresse war Tilanusstraat 82 III in Amsterdam.
Er arbeitete als Büroangestellter in einem Tabakbüro und war seit 1934 Mitglied der SDAP (Sozialdemokratische Arbeiterpartei), später trat er der CPN (Kommunistische Partei der Niederlande) bei und wurde Bezirksverwalter der CPN/SDAP-Abteilung Jordaan. Während des Krieges war er bis zum Februarstreik 1941 hauptsächlich in der Führung von De Waarheid in Amsterdam tätig, außerdem unter anderem als Kurier und Fälscher von Ausweispapieren. Er unternahm viele Versuche, Kontakte zwischen Sozialisten und Kommunisten herzustellen. Er war einer der Organisatoren des Februarstreiks in Amsterdam, der als Protest gegen die Behandlung jüdischer Bürger gedacht war. Dieser Streik breitete sich über weite Teile des Landes aus, wurde aber schließlich von den Deutschen brutal niedergeschlagen. Gerrit gelang die Flucht, er musste jedoch untertauchen. Zunächst tauchte er in Amsterdam unter und setzte dort seine Widerstandsarbeit fort.
Nach etwa einem Jahr war es ratsam, etwas weiter weg von zu Hause unterzutauchen, und so landete er in Overijssel. Er wurde seit September 1944 vermisst, wahrscheinlich in Zwolle oder Almelo. Bis August 2022 war nicht bekannt, was mit ihm passiert war. Im September und Oktober 1944 wurden auf dem Flughafen Twente mindestens 12 Menschen erschossen. Möglicherweise mehr, aber ihre Leichen wurden nie gefunden. Erst drei Jahre später, im September 1947, wurden diese 12 Leichen auf Anweisung des gefangenen S.D.-Chefs Schöber in der Nähe der Bunker des Flugplatzes gefunden. Ihr Tod wurde beim Standesamt Enschede eingeschrieben.
Nachdem der Heimatverein der Gemeinde Weerselo Ende 2019 darauf aufmerksam gemacht wurde, dass dieser Teil des Flugplatzes damals das Territorium von Weerselo war, wurden weitere Nachforschungen angestellt mit der Absicht, sie dem Denkmal für die Kriegsopfer der Gemeinde hinzuzufügen von Dinkelland und dem betreffenden Standort. hinzufügen. Die Identität von 11 Personen war bereits bekannt, ein Opfer blieb trotz der notwendigen Detektivarbeit unbekannt. Ab 1947 war eine Beschreibung verbreitet worden, in der seine geringe Körpergröße von 1,68 m. war besonders auffällig. Bis vor kurzem brachte dies jedoch nichts.
Der Heimatverein Weerselo hat ihnen in Deurningen in der Nähe des Flughafens ein Denkmal errichtet, das am 8. Oktober 2021 im Beisein verschiedener Angehöriger der Opfer enthüllt wurde. Die Suche nach dem unbekannten Opfer, bestattet auf dem Friedhof Rusthof in Amersfoort, wurde fortgesetzt.
Weitere Informationen wurden im Nationalarchiv gefunden, was letztendlich zum Namen Gerrit van Weeren führte. Im August erhielten wir nach einem DNA-Test durch den Bergingsen Identification Service (BIDKL) der Royal Netherlands Army (BIDKL) die Bestätigung, dass es sich tatsächlich um Gerrit van Weeren handelte. Womit das bisher unbekannte Opfer endlich einen Namen hat.
Recherchen zeigen folgendes: Im September 1944 traf eine neue Gruppe der Sipo (Sicherheitspolizei) in Almelo ein, die sehr fanatisch Menschen aus dem Widerstand jagte. Am Sonntag, dem 24. September, wurden von dieser Sipo in der Bornschestraat bei einer intensiven Straßenkontrolle zwei Personen festgenommen. Es handelte sich um den 24-jährigen Jan van Drunen aus Bussum und einen unbekannten, nicht allzu großen Mann. Jan van Drunen war Mitglied der CPN und aktiv in De Waarheid. Er versuchte während der Festnahme zu fliehen und wurde erschossen. Die andere Person wurde festgenommen und zur Wache gebracht. Ein Zeuge dieser Festnahme, denen auch Jan van Drunen bekannt war, erklärte, er habe alles getan um die Identität des anderen Mannes herauszufinden, aber es sei ihm nicht gelungen. Ihm wurde bekannt, dass diese Person auch im kommunistischen Widerstand aktiv sein würde und aus Amsterdam stammte. Im Zusammenhang mit der Verlegung dieser Sipo-Gruppe an einen anderen Ort wurde der Unbekannte einige Tage später an die Dienststelle des S.D. in Enschede. Als er dort eingeliefert wurde, hatte man ihm eine Decke um Kopf und Schultern gewickelt, vermutlich um die Spuren der erlittenen Misshandlungen zu verbergen.
Am 27. September wurde er von der S.D. in Enschede, zusammen mit fünf jüdischen Opfern, zum Flughafen Twente gebracht. Hier wurden sie auf der Stelle erschossen und in einem Bombenkrater verscharrt.
Beerdigt: Friedhof Rusthof Amersfoort in Leusden, Abschnitt RO, Reihe 12 Nr. 21
Denkmal in Deurningen neben dem Flughafen.
Auf dem Rusthof Amersfoort wird ein neuer Grabstein mit seinem Namen aufgestellt. Auch das Denkmal in Deurningen wird mit dem Namen Gerrit van Weeren versehen. Nach all den Jahren endlich ein Name und Klarheit für seine Familie!